Reinbeks neue Bürgervorsteherin

Brigitte Bortz hat sich Bürgernähe auf die Fahnen geschrieben

, von Imke Kuhlmann

Brigitte Bortz freut sich auf die Gespräche mit den Menschen.

Reinbek – Überraschend hatte Bürgervorsteher Christoph Kölsch im September dieses Jahres seinen Rücktritt erklärt. Berufliche Gründe zwangen ihn schweren Herzens zu diesem Schritt. Doch nun ist eine Nachfolgerin gefunden. Bürgervorsteher werden immer von der stärksten Fraktion gestellt. Sie übernehmen den Vorsitz der Gemeindevertretung und haben das Ohr am Bürger. Diese Aufgabe übernimmt ab jetzt Brigitte Bortz. Die 65-jährige lebt seit knapp 40 Jahren in Reinbek.

Der REINBEKER: Wer ist Brigitte Bortz?

Brigitte Bortz: Ich bin in Hamburg geboren und lebe seit 1983 in Reinbek. Mit meinem Mann Burkhard bin ich seit 40 Jahren verheiratet und wir haben drei erwachsene Kinder. Familie ist mir sehr wichtig. Bis zu meiner Pensionierung habe ich bei der Deutschen Bahn gearbeitet. Dort begann ich meine Berufsausbildung und war zuletzt Reiseberaterin in Bergedorf.

DR: Sie sind seit Jahren politisch engagiert, wie lange genau?

Brigitte Bortz: 1990 bin ich in die CDU eingetreten, bereits 1992 saß ich im Schul- und Kulturausschuss, seit 1994 bin ich Stadtverordnete. Aktuell bin ich auch stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

DR: Was hat sie zu dem politischen Engagement bewogen?

Brigitte Bortz: Als mein Sohn zur Schule kam, wurde ich Elternbeiratsvorsitzende in seiner Klasse, dann ging ich auch in den Schulelternbeirat. Dort hatte ich viele Kontakte zur Politik. Schnell war mir klar, ich wollte mitgestalten, Einfluss nehmen und etwas bewegen. Das ist noch heute so. Inzwischen bin ich pensioniert und habe mehr Zeit. Ich möchte nicht nur zuhause sitzen, ich möchte etwas für den Kopf tun.

DR: Und wie kam es dazu, dass Sie nun Bürgervorsteherin wurden?

Brigitte Bortz: Für dieses Amt muss man zeitlich flexibel sein. Viele Termine sind tagsüber. Da ich nicht mehr berufstätig bin, kann ich mir meine Zeit selbst einteilen. Zudem fühle ich mich aufgrund meiner langjährigen politischen Erfahrung in der Lage, das Amt zu übernehmen. Außerdem mag ich den Kontakt zu Menschen. Die stärkste Fraktion stellt die Bürgervorsteherin oder den Bürgervorsteher. Ich wurde einstimmig gewählt und auch in der Stadtverordnetenversammlung wurde ohne Gegenstimme oder Enthaltung votiert. Das hat mich sehr gefreut.

DR: Wie wollen Sie es erreichen, den Kontakt zu den Bürgern zu bekommen?

Brigitte Bortz: Zuerst einmal, ich freue mich auf das Amt, auf die Bürgernähe und auf die Gespräche mit den Menschen. Ich möchte für die Bürger da sein, die Brücke zwischen Politik und Bürgern bauen, das heißt für mich, den Bürgern die Meinung der Politik näher zu bringen und der Politik die der Bürger. Aber auch mit ihren Sorgen sollen die Reinbeker zu mir kommen können. Wichtig ist mir, dass jede Bürgerin und jeder Bürger auf seine Fragen eine Antwort bekommen.

DR: Welche Themen liegen Ihnen aktuell besonders am Herzen?

Brigitte Bortz: Reinbek hat viele Themen, die Fahrt aufnehmen sollten. Eines davon ist sicher die Bushaltestelle Landhausplatz aber auch das Velonetz ist ein Dauerbrenner. Und ebenso die gerade diskutierte Rathaussanierung wird in den Fokus rücken. Bevor ich hier Stellung beziehe, möchte ich jedoch erst einmal Zahlen sehen.

DR:  Und wo sehen Sie in Ihrer Arbeit Probleme?

Brigitte Bortz: In meiner Arbeit als Bürgervorsteherin sehe ich keine Probleme. Aber ich beobachte, dass viele Themen in Reinbek sehr lange brauchen, bis sie entscheidungsreif sind. Das liegt darin begründet, dass sich nicht nur die Politik einigen muss, wir müssen auch die Experten hören und natürlich vor allem die Bürger. Das kann dann zu längeren Diskussionen führen.

DR: Gibt es noch weiteres Engagement über die Politik hinaus?

Brigitte Bortz: Zum einen bin ich begeisterte Fotografin. Ich bin ehrenamtliche Schöffin und engagiere mich bei der Seniorenunion. Eine Gruppe der Christdemokraten, die sich ausschließlich der Organisation von Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren widmet. Ich engagiere mich einfach gern.

Brigitte Bortz ist unter E-Mail: brigittebortz@web.de oder buergervorsteher@reinbek.de erreichbar.

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