Bebauungsplanverfahren

Reinbek startet Bürgerbeteiligung zur Sportanlage Nord erstmals online

, von Susanne Nowacki

So sehen die Ideen zur Gestaltung der Sportanlage Nord als Diskussionsbasis aus.

Reinbek – Die Stadt Reinbek geht neue Wege in der Bürgerbeteiligung bei einem aktuellen Bebauungsplanverfahren. Statt einer Präsenzveranstaltung soll der aktuelle Planungsstand zum B-Plan 104 Sportanlage Nord-Reinbek online vorgestellt werden am 11. November um 19 Uhr. Interessierte Reinbeker können sich ohne Voranmeldung an diesem neuen Verfahren beteiligen, entweder online über PC und Internet oder per Telefon.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte am 30. März 2017 beschlossen, dass die Planung für die Schaffung einer Sportanlage inklusive einer Dreifeldhalle und der nötigen Infrastruktur an der Haidkrugchaussee starten soll. Basis soll die vorhandene Sportanlage Ohe und der Reinbeker Sportstätten-Entwicklungsplan vom September 2016 sein. Berücksichtigung sollen auch die Vorschläge des FC Voran Ohe finden.

Der Sportstättenentwicklungsplan legt umfangreich dar, dass neue Sportstätten in Reinbek benötigt werden. Dabei wird aufgezeigt, dass das Vorhaben insbesondere für die nördlichen Stadtteile erforderlich ist, um eine dezentrale Versorgung mit Sportstätten weiterhin gewährleisten zu können. Auch die Landesplanung sieht diesen Bedarf und hat bisher keine Bedenken gegen die Planungen erhoben.

Im Juni 2019 erfolgte dann der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan durch die Stadtverordnetenversammlung. Dieser wird nötig, weil das geplante Gebiet an der Haidkrugchaussee/ Am Sportplatz im Außenbereich liegt. Auch der Flächennutzungsplan muss geändert werden, wenn dort eine Sportanlage entstehen soll, denn aktuell ist eine landwirtschaftliche Nutzung vorgesehen.

Einige Oher Bürger fürchten um den Verlust der örtlichen Infrastruktur, wenn der bisherige Sportplatz einer Wohnbebauung weichen könnte. Andererseits liegt der alte Sportplatz mitten in bebautem Wohngebiet mit den damit verbundenen Lärmemissionen für die Anlieger. Viele Sportler, auch aus Neuschönningstedt, freuen sich auf moderne Sportanlagen und eine funktionsgerechte Sporthalle.

Vieles ist zu bedenken im laufenden Bebauungsplanverfahren hinsichtlich Naturschutz, Lärm- und Lichtemissionen. »Wir werden externe Planer hinzuziehen, um diese Bereiche fachlich abzudecken«, betont Michael Vogt, Abteilungsleiter Planung und Bauordnung. »Den Bebauungsplan werden wir selbst in der Verwaltung erstellen.«

Damit sich möglichst viele Reinbeker an dem Anhörungsverfahren beteiligen können, wird erstmals eine Online-Beteiligung ausprobiert. »Das wird ein Pilotverfahren sein. Dabei wird es anfangs vielleicht noch etwas holprig zugehen, aber wir lernen daran. Das wird technisch eine spannende Sache für uns«, betont Michael Vogt.

Über die Stadtwebsite www.reinbek.de können sich alle Interessierten an der Präsentation beteiligen. Den aktuellen Planungsstand und den weiteren Ablauf des Verfahrens wird Stadtplanerin Ricarda Ladage dabei am 11. November ab 19 Uhr live vorstellen. Die Moderation und Einführung in die Onlineveranstaltung wird Reinbeks Pressesprecherin Penelope Friebel übernehmen. »Die Zuschauer können im Chat ihre Beiträge zeitgleich schriftlich formulieren oder sich nach der Präsentation auch mittels Mikrofon dazuschalten.« Friebes Empfehlung: »Am besten nutzen die Zuhörer dabei ein Headset, um Hintergrundgeräusche auszuschalten.«

Und wie finden die Reinbeker Fraktionen das geplante Online-Verfahren für die erste Bürgerbeteiligung? »Ich habe es den Fraktionen vorgestellt und alle waren zufrieden, dass das Verfahren für die Sportanlage Nord trotz der aktuellen und künftigen Corona-Einschränkungen weitergeführt wird und nicht zum Erliegen kommt«, berichtet Bürgermeister Björn Warmer.

»Wir werden ein anderes Meinungsbild als bei dem bisherigen Verfahren mit Besuchern bekommen«, blickt Michael Vogt voraus. Er setzt auf eine breitere Beteiligung der Reinbeker als üblicherweise, bei der alle Gehör finden, die ihre Ideen, Fragen, Bedenken und Anregungen einbringen möchten. Bei Präsenzvorstellungen kamen bisher zehn bis 150 Besucher. Wie viele es online sein werden, wird sicherlich interessiert von allen Beteiligten registriert.

Die Bürger sind aufgefordert, von dem Onlinetermin am 11. November um 19 Uhr Gebrauch zu machen und sich live über Beiträge im Chat oder mittels Mikrofon an die Planer zu wenden. Wer den Termin nicht wahrnehmen kann, hat auch in den folgenden Tagen noch Gelegenheit, sich die aufgezeichnete Präsentation über die Stadtwebsite www.reinbek.de oder bei YouTube anzusehen. Per Mail oder telefonisch sind dann immer noch weitere Eingaben möglich. Alle Beiträge werden protokolliert und später bei der Meinungsbildung in den politischen Gremien berücksichtigt werden.

Es ist auch die Beteiligung mittels Telefonkonferenz möglich, dann fehlen allerdings die Bilddarstellungen. »Es gibt dabei keinen Unterschied zwischen einem Festnetztelefon und einem Mobilgerät«, erläutert Penelope Friebel, zuständig für die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit im Reinbeker Rathaus. »Für beide Geräte gilt: Zunächst die Telefonnummer wählen »+49-619-6781-9736«. Dann kommt eine Abfrage zur Sprachwahl. Diese muss ausgewählt werden. Im Anschluss müssen die TeilnehmerInnen die Meetingnummer »1639819642« eingeben und diese mit der Raute-Taste bestätigen. Sollten sich im Vorfeld technische Fragen ergeben, steht Penelope Friebel telefonisch unter  040-72750329 zur Verfügung oder per eMail: penelope.friebel@reinbek.de