Bürgerinitiative zum Holzvogtland

Bürgerbegehren zum Holzvogtland erfolgreich

, von Imke Kuhlmann

Robert Hartel (l.) und Patricia Böge (beide Bürgerinitiative) übergeben die Unterschriften an Bürgermeister Björn Warmer

Reinbek - 3227 Unterschriften übergaben Mitglieder der Bürgerinitiative Holzvogtland (BI) am 22. Dezember an Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer. Einen Monat haben sie gebraucht, um diese Anzahl zusammen zu bekommen. »Wir standen auf dem Täbyplatz, sind von Haustür zu Haustür gegangen und viele Bürgerinnen und Bürger haben aktiv selber Unterschriften gesammelt«, berichtet Patricia Böge, die sich für die Initiative stark macht. 1800 Unterschriften hätte es gebraucht, damit das Kieler Innenministerium das Bürgerbegehren der Bürgerinitiative Holzvogtland (BI) prüft, um einen Bürgerentscheid auf den Weg bringen zu können. Die Initiative verfolgt das Ziel, das Holzvogtland von der Bebauung freizuhalten, weil diese aus ihrer Sicht einen entscheidenden Eingriff in die Natur und das Stadtbild Reinbeks bedeute aber auch dem Umwelt- und Klimaschutz widerspräche.

»Das Bürgerbegehren wurde nun offiziell eingereicht. Im nächsten Schritt prüfen wir, ob auch alle Unterschriften von Reinbeker Bürgerinnen und Bürgern stammen«, so Warmer. Das ist die Voraussetzung, damit jede Unterschrift zählt. Parallel zur Landtagswahl am 8. Mai 2022 könnte dann der Bürgerentscheid durchgeführt werden.

Seit langem kämpft die Bürgerinitiative gegen die Bebauung der 40 Hektar großen Fläche. In den politischen Fraktionen herrscht bislang eine Mehrheit für die Bebauung eines Teils, des 5 Hektar großen Stahmers Acker. Sie wollen damit Wohnraum schaffen, der in Reinbek vor allem zu bezahlbaren Preisen knapp ist. »Wir sind nicht gegen die Schaffung von Wohnraum, doch wir glauben zum einen nicht, dass hier günstiger Wohnraum entsteht, zum anderen wird die Bebauung von Stahmers Acker nur der Anfang der gesamten Flächenbebauung sein. Ein weiterer Investor steht bereits in den Startlöchern«, sagt Robert Hartl von der BI. Die Bürger wünschten sich ein Gesamtkonzept. Die Initiative ist der Auffassung, dass die Stadt nicht die Infrastruktur für die voraussichtlich 600 Neubürger dort bieten könne. Zudem würden Grünflächen versiegelt, was wiederum entscheidenden Einfluss auf den Umwelt- und Klimaschutz habe. Weiterhin kritisieren sie, dass ihrer Ansicht nach nicht in Alternativen gedacht würde. »Deutlicher noch als in der Vergangenheit werden wir in den kommenden Wochen und Monaten öffentlich auf die negativen Folgen der geplanten Großsiedlung auf dem Holzvogtland für Reinbeks Zukunft hinweisen«, kündigt Lena Einecke, Sprecherin der Bürgerinitiative Holzvogtland, an.

Reinbeks Verwaltungschef hat vor allem ein Ziel: »Ich möchte, dass wir eine Stadt für alle bleiben«, sagt er. Mit Blick auf frühere Bürgerentscheide sieht er die Chance auf einen konstruktiven Austausch für das weitere Vorgehen.

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