Schloss Reinbek

»Angekommen!« – Texte – Fotos – Video-Portraits als Beispiele gelungener Integration

, von Leif Sandtner

Reinbek – »Angekommen!« – so nennt die Flüchtlingsinitiative Reinbek die Ausstellung, die ab 12. Oktober im Schloss Reinbek gezeigt wird. Die Flüchtlingsinitiative Reinbek ist ein Netzwerk von Reinbekern, die seit 2015 ehrenamtlich zum Gelingen der Integration Geflüchteter beitragen. Die Ausstellung mit einem guten Dutzend »Erfolgsgeschichten« wurde von einem dreiköpfigen Projektteam – aus Anlass des 10-jährigen Bestehens der Initiative – erarbeitet. Sie zeigt den Besuchern, wie Geflüchtete es geschafft haben, die Schwierigkeiten beim Ankommen zu überwinden und sich hier eine eigenständige Existenz aufzubauen. Sie umfasst hohe beleuchtete Stelen, auf denen in Fotos und Texten Geflüchtete präsentiert werden, die bei uns eine neue Heimat gefunden haben und Teil unserer Gesellschaft geworden sind. Die Ausstellung beinhaltet außerdem Video-Portraits, die per Touch Screen abrufbar sind, und wird ergänzt durch eine Broschüre, die eine ausführlichere Fassung der Interviews und Fotos enthält.

Das Projektteam – Maria Mannchen (Interviews und Texte), Karin Tillmanns (Fotos) und Harald Mannchen (Video-Portraits) – hatte die Idee, Beispiele gelungener Integration von geflüchteten Menschen zu präsentieren und damit zu zeigen, welche Bereicherung diese Menschen für unsere Gesellschaft darstellen. Maria Mannchen: »Menschen aus Afghanistan, Palästina, Syrien, dem Jemen und der Ukraine, die wir aus der Arbeit in der Flüchtlingsinitiative kannten, haben sich auf unsere Anfrage bereit erklärt zu erzählen, wie es ihnen seit der Ankunft in Reinbek ergangen ist und welche Faktoren für das Gelingen ihrer Integration entscheidend waren. Von November 2024 bis Juli 2025 haben wir Aussagen der Geflüchteten zu ihren Erlebnissen, Wünschen, Hoffnungen und ihrem Werdegang seit ihrer Ankunft in Reinbek gesammelt und diese zu persönlichen Geschichten zusammengefasst.«

Karin Tillmanns: »Die Portraits zeigen, dass diese Menschen vom Ankommen bis zum ‚Angekommen‘ enorme Leistungen vollbracht haben. Sie haben das alles auch deshalb geschafft, weil sie Unterstützung durch Reinbeker Bürgerinnen und Bürger bekommen haben. Das zeigt, dass Integration gelingen kann, wenn die Zivilgesellschaft bereit ist, die Menschen bei ihren Bemühungen, hier eine Heimat zu finden, zu unterstützen und sie zu begleiten. »Es benötigt viel Geduld, Einfühlungsvermögen mit dem Gegenüber und sehr viel Langmut mit den Behörden«, meint Maria Mannchen, »aber wie die Ausstellung zeigt: Es lohnt sich! Wir wünschen uns, dass wir den Besucherinnen und Besuchern unserer Ausstellung diesen Eindruck vermitteln können.«

Das Projekt wurde finanziell unterstützt von der Stadt Reinbek und der Buhck-Stiftung sowie durch die ehrenamtlichen Leistungen der Grafikerin Ulrike Suhk, Inhaberin der Agentur ideefix-grafik.werbung.design.

»Ein besonderer Dank gilt den geflüchteten Menschen, die Mittelpunkt der Ausstellung sind,« betont Maria Mannchen. »Ohne die Bereitschaft, über ihre persönliche Geschichte, ihre Gedanken und ihre Gefühle zu sprechen und diese einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wäre das Projekt nicht denkbar gewesen.«

Die Flüchtlingsinitiative Reinbek blickt in diesem Jahr auf ihr 10-jähriges Bestehen zurück. Die Ausstellung »Angekommen!« im Schloss Reinbek, Schlossstraße 5, ist von Sonntag, 12. Oktober, bis zum 18. Januar 2026 zu sehen – während der Öffnungszeiten des Schlosses: Mittwoch bis Sonntag 10 – 17 Uhr, Schlossstr. 5.

Eintritt: € 4,-; www.schloss-reinbek.de

Die Flüchtlingsinitiative Reinbek

ist ein Netzwerk von Reinbekern, die seit 2015 – in Kooperation mit der Stadt und Institutionen wie der AWO, der Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit e.V. (SVS) und dem St.-Adolf-Stift – Geflüchteten bei der Integration in eine neue Kultur, Sprache und Arbeitswelt helfen. »Wir wollen durch unsere Aktivitäten auch Ängste und Vorurteile gegenüber Geflüchteten abbauen und ein gesellschaftliches Klima des solidarischen Miteinanders fördern«, sagt Bernhild Ziehm. Sie und ihr Mann Roderich haben seit den Anfängen die informelle Leitung der Flüchtlingsinitiative übernommen. Ihr außerordentliches Engagement wurde 2020 durch die Verleihung des Bürgerpreises der Stadt Reinbek gewürdigt. Die ehrenamtlichen Helfer der Initiative versorgen die Geflüchteten nach dem Eintreffen in der zugewiesenen Unterkunft mit Lebensmitteln, Hygieneartikel sowie einem mehrsprachigen Wegweiser mit den nötigsten Informationen. In einem Beratungsbüro unterstützen Ehrenamtler die Geflüchteten beim Kontakt mit den Behörden, beim Stellen von Anträgen, beim Ausfüllen von Formularen, durch das Vermitteln von Kontakten u.v.m. Die Flüchtlingsinitiative bietet auch Möglichkeiten zum Deutsch-Lernen an, z.B. durch die Vermittlung von Sprachpatenschaften oder lockere Gesprächsrunden, um Deutsch zu sprechen. Zu den Angeboten zählen außerdem ein «Internationales Frauencafé«, Fahrrad-Kurse für Frauen, eine Fahrradwerkstatt sowie jährliche Ausflüge oder Veranstaltungen, die dem besseren Kennenlernen dienen. Mehr: www.fluechtlingsinitiative-reinbek.de

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